Freitag, 12. August 2016

Himmelsbilder

Sonnenuntergang, Sonnenaufgang oder Cloudpainting. Immer wieder ein Spektakel der Natur, an dem man sich nicht satt sehen kann! 


Nach Sonnenuntergang
Ich klimme hin am Bergesrand!
In Dämmerung liegt die Welt getaucht,
Da drüben, wo die Sonne schwand,
Ist noch der Himmel glutumhaucht.
Entgegen weht ein Waldesduft,
Die Brust, die Seele werden weit
Und saugen tief die Höhenluft,
Den frischen Hauch der Einsamkeit.

Dort unten füllt ein Nebelmeer
Das Tal in unbewegter Ruh'
Und deckt mit grauen Fluten schwer
Die Straßen und die Häuser zu.
Da sitzen alle nun gedrängt
In ihren Zimmern dumpf und klein,
An Leib und Seele eingezwängt:
Ich atme Freiheit hier allein.

Und doch, du stolze Seele, sprich:
Was zögerst du so vielemal
Und kehrst von neuem immer dich
Zurück nach dem geschmähten Tal?
Du denkst, wie's einem lieben Mund
Sich drunten doch so selig lauscht,
Und wie gar mancher weilt im Grund,
Der nun und nimmer mit dir tauscht.

Ja, drängst du bis ins Ätherzelt
Und sähst aus klarem Himmelsschein
Hernieder auf die halbe Welt,
Was hülfe dir's allein — allein?
Ein schönes Herz dein eigen ganz,
In deinem Lächeln nur entzückt —
O, dafür gäbst du jeden Glanz
Und stiegst hinab und wärst beglückt.
Otto Baisch


















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